Dave Gahan

Name: David „Dave“ Gahan
geboren: 09.05.1962 in Chigwell (Essex)
Haarfarbe: Braun
Augenfarbe: Braun-Grün
Größe: 1,80m
Eltern: Sylvia Ruth & John Gahan
Geschwister: Susan Christine, Peter Eric & Phillip Michael
Familienstand: 1985 – 1991 verheiratet mit Joanne Fox – Sohn Jack, geboren Okt. 1987
1992 – 1997 verheiratet mit Theresa Conway – keine Kinder
seit 14.02.1999 verheiratet mit Jennifer – Adoptivsohn Jimmy & Stella-Rose, geboren 29.07.1999
Hobbys: Joggen, Schwimmen, Malen, Musik
erlernter Beruf: Designercollege Southend

David „Dave“ Gahan wurde am 09.05.1962 in Chigwell/Essex geboren. Sein leiblicher Vater Len hatte malaysische Vorfahren, doch er verließ seine Familie als David und seine ältere Schwester Susan Christine (*1960) noch sehr klein waren. Seine Mutter Sylvia Ruth heiratet kurze Zeit darauf Jack Gahan, der ihn und seine Schwester adoptierte und sie zogen nach Basildon. „Wir zogen in ein Reihenhaus – in Basildon. Ich dachte immer, mein Stiefvater wäre mein richtiger Vater. Ich bekam den Namen meines Stiefvaters.“ („Gahan“ ist irisch und wird „Gaan“ gesprochen.) „Er starb, als ich sieben war.“ Aus der zweiten Ehe seiner Mutter stammen auch Daves Halbgeschwister Peter Eric (*1966) und Phillip Michael (*1967).

David wuchs in einer sehr gläubigen Familie auf. Er entwickelte jedoch keinen engen Bezug zur Kirche. Seine Mutter schickte ihn jeden Sonntag in die Sonntagsschule. „Ich war nie religiös, während meine Mutter an ihrem Glauben festhielt. Ich fuhr mit meiner Schwester mit dem Rad zur Sonntagsschule, aber anstatt hinein zu gehen, fuhren wir ein bisschen durch die Gegend, und wenn wir zurückkamen, sagten wir, es wäre toll gewesen. Bis ich 18 wurde, zwang meine Mum mich, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen.“ Er war ein ängstliches Kind, in einem Interview sagte er: „Als Kind träumte ich oft von sehr lauten Schritten, die den Gang hinunter auf mich zu kamen … ich hatte eine Scheißangst. Ich verbrachte eine Menge Zeit damit, mich zu fragen, wer in der Kammer ist, wer unter dem Bett ist … und um ehrlich zu sein, ich denke, was mich davon abhält, zu machen, was ich will, ist nur Angst.“ Er ging regelmäßig zu den Pfadfindern und wurde diesbezüglich auch das erste mal in einer Zeitung erwähnt und zwar als er den ersten Preis für einen selbstgebackenen Kuchen gewann. In dieser Zeit unterhielt er seine Familie gerne mit Imitationen von Gary Glitter und Mick Jagger, seine ersten öffentlichen Gesangsversuche hatte er bei einem Auftritt der Heilsarmee, der seine Mutter angehörte.

Im Alter von 11 Jahren erfuhr er von seiner Mutter, dass sein verstorbener Vater nicht sein leiblicher Vater war. „Dann kam ich eines Tages nach Hause, ich war etwa 11 und traf dort diesen Typ an. Meine Mutter stellte ihn mir als meinen richtigen Vater vor. Ich erinnere mich, dass ich weinend sagte, dass das nicht möglich sei, weil mein Vater tot wäre. Ich war sehr durcheinander, und wir hatten einen Streit, weil ich dachte, man hätte mir das sagen sollen.“ Zu dieser Zeit begann er den Menschen gegenüber ein großes Misstrauen zu entwickeln, das sich bis heute gehalten hat. Von diesem Vorfall negativ beeinflusst, geriet er außer Kontrolle. Er rebellierte gegen die Schule und besonders gegen seine Mutter. Er schloss sich der Graffiti-Szene an und begann bereits mit 12 Jahren mit dem Konsum von Drogen, Erst waren es Schlaftabletten die er seiner Mutter stahl, später kamen alle möglichen Sorten von Tabletten, Haschisch, Speed und sogar Heroin dazu. Zu diesem Thema sagte er: „Ich denke, ich habe eine sehr abhängige Natur, besonders, wenn mir die Dinge über den Kopf wachsen, und ich vor mir selbst fliehen will.“ Des Weiteren kam er bereits als Jugendlicher mit dem Gesetz in Konflikt, er frisierte Motoren und klaute Autos. Wegen diversen Straftaten stand er mehrmals vor Gericht, bis er im Alter von 15 Jahren verurteilt wurde und in eine Besserungsanstalt für Jugendliche kam.

Aber seine große Leidenschaft war schon damals die Musik. „Ansonsten interessierte mich nur, jede Nacht auszugehen und ein Konzert zu hören.“ Statt für die Schule zu lernen, trieb er sich lieber herum. „Erst war ich ein Soulboy, ich habe alles gemacht, ich habe alles gemocht. Ich mochte Soul und Jazz-Funk wie „The Crusaders“. Ich ging viel zu Soul-Wochenenden und hing mit der Crew von „Global Village“ rum, und ich ging freitags ins Lyceum. Mein verstorbener Stiefvater hat Saxophon in einer Big Band gespielt. Ich saß oft auf den Treppenstufen und lauschte der Musik, die aus seinem Zimmer drang. So verrückte Jazz-Musik, wie John Coltrane und Miles Davis, und irgendwie sprach mich das an. Aber meine Mum spielte so schreckliche Sachen wie Johnny Mathis und meine Schwester Barry White. Dann kam der Punk. Sehr zum Ärger meiner Mum färbte ich mein Haar in verschiedenen Farben und trug revolutionäre Klamotten. Ich bin viel auf Konzerte gegangen. Aber irgendwann langweilte mich Punk, weil alle gleich aussehen, gleiche Klamotten, gleiche Frisuren, es wurde zu einer Norm.“

Seine Schule schloss er trotz alle dem ab. Nach seinem Abschluss versuchte er sich mit vielen verschiedenen Jobs über Wasser zu halten. Dann wurde er schließlich am „Southend Art College“ angenommen, wo er eine Ausbildung zum Designer absolvierte und sein Studium erfolgreich abschloss. „Ich mochte die Kunstschule. Der Lehrer war ein netter Typ, der uns rauchen ließ. Gute Zeiten. Ich genoss das College, ich entwarf Klamotten für Freunde, ging, um „Gen X“ und „The Damned“ zu sehen. Bei einem „Damned“-Konzert traf ich auch Joanne.“ (Seine spätere erste Frau.) „Da war ich ungefähr 17. Ich wollte eigentlich Punkfrontmann werden und hatte ein paar Vorsingen bei einigen Bands. Ich habe nie ein Konzert gegeben, nur nach der Schule geübt, mit einer Band namens „The Vermin“.
Als Punk nicht mehr interessant war, ging ich in die Clubs in London, wo ich Musik wie David Bowie, Roxy Music, Kraftwerk und Gary Numan hörte. Eine Gang von uns hing das ganze Wochenende zusammen, sparte für ein paar Pillen, aß dafür die ganze Woche kein Abendessen. Wir gingen nach London für die ganze Nacht, endeten auf einer Party und nahmen dann den letzten Zug nach Billericay. Es war ein furchtbar langer Weg nach Hause!
Irgendwann langweilte mich das, aber für eine Weile war es aufregend. Ich hatte ein Doppelleben, einmal die Kunstschule und Basildon. Ich ging in den Pub und trug Make-up, aber weil ich die Jungs kannte, passierte mir nichts.

1979 sollte sich sein Leben aber Schlagartig verändern. Er traf auf Vince Clarke, der gerade zusammen mit Martin Gore und Andrew Fletcher  die Band „French Look“ gegründet hatte. Dave übernahm für die Gruppe die Arbeit am Mischpult. Aus „French Look“ wurde „Composition of Sound“. Auch hier übernahm er zunächst Roadie-Tätigkeiten (ein Roadie ist ein mitreisender Veranstaltungstechniker bei Live-Auftritten von Musikern und Musikgruppen) später wurde er als Sänger engagiert und sie benannten sich nach seinem Vorschlag in „Depeche Mode“ um. Inspiriert wurde er von dem französischen Modemagazin „Dépêche Mode“.

Nachdem die Band von Daniel Miller unter Vertrag genommen wurde, erschien 1981 das erste Album. 1985 heiratete Dave seine Freundin Joanne Fox, mit der er den gemeinsamen Sohn Jack (*1987) bekam. Aber schnell merkte er, dass er sich auf der großen Bühne wohler fühlte und das spießige Leben mit Familie und Kind ihn darin nur behinderte. 1991, am Ende der „World Violation Tour“, ließ er sich von seiner Frau scheiden. Die Band wurde immer erfolgreicher und sie tourten bald durch die ganze Welt. Dave versuchte das Leben eines gefeierten Rockstars zu führen, zu dem gehörten auch Alkohol und Drogen. Dave, der mittlerweile in Los Angeles lebte, heiratete 1992 die Rockjournalistin Teresa Conway, die ihn aber 1997 verlies, weil sie mit seinem Leben nicht mehr klar kam. Bereits in den frühen 90er-Jahren gab sich Gahan zunehmend Drogen hin, er wurde Heroin und Kokainabhängig. Nach der kräftezehrenden „Devotional-Tour“ 1993/94 (insgesamt 174 Konzerte in 14 Monaten) wuchsen auch zunehmend die Spannungen innerhalb der Band. Im August 1995 versuchte sich Dave Gahan im Alkoholrausch umzubringen und schnitt sich die Pulsadern auf. Es folgten vergebliche Entziehungskuren bis er am 28. Mai 1996 nach einer Überdosis Heroin für 2 Minuten klinisch tot war. Die Notärzte konnten ihn aber wieder beleben  und er wurde in die Klinik gebracht.  Auf gerichtliche Anordnung kam er nun erneut in eine Entzugsklinik, diesmal auf 9 Monate festgesetzt. Dave schaffte diesmal den Entzug und ist nach seiner Aussage seitdem clean. Durch seine Drogenexzesse war sein Körper aber so angegriffen, dass er erstmals in seinem Leben Gesangsunterricht nehmen musste. Die Band setzte daraufhin die Arbeiten am nächsten Album „Ultra“ fort. 1999 heiratete er seine Freundin Jennifer Sklias, die ihren  Sohn Jimmy mit in die Ehe brachte, der mittlerweile von Dave adoptiert wurde. Ihre gemeinsame Tochter Stella Rose wurde 1999 geboren. Während seiner Zeit in der Entzugsklinik entdeckte Dave auch seine Lust am Songschreiben. Doch die Rollenverteilung innerhalb der Band war klar aufgeteilt. Martin war Songschreiber und er war Sänger. Keiner seiner selbst geschriebenen Songs schaffte es auf die Alben „Ultra“ und „Exciter“.

Also entschloss sich Dave sein eigenes Soloalbum zu veröffentlichen. „Papermonster“ erschien 2003. Vom elektronischen Sound seiner Hauptband sollen Gahans Songs stark abweichen. Vielmehr scheinen seine jazzig, bluesartigen sowie rockigen Vorlieben in den Kompositionen deutlicher zum Tragen zu kommen. Die Songs handeln von spirituellen Kräften, die den Sänger seit seiner erfolgreichen Drogen-Entziehungskur täglich begleiten. Der Song „Stay“ ist der Geburt seiner Tochter Stella Rose gewidmet. „Am wichtigsten war mir, dass alle Songs einen gewissen Sinn für Humor besitzen und gleichzeitig Hoffnung und Glaube transportieren“. Bestärkt durch sein eigenes Album und der darauf folgenden Solo-Tour, schöpfte Dave neuen Mut und er schaffte es, sich innerhalb der Band durchzusetzen. Auf dem folgenden Album „Playing the Angel“ wurden 3 von ihm geschrieben Songs untergebracht. Auch sein zweites Soloalbum namens „Hourglass“ wurde 2007  veröffentlicht. In den von Dave ins Netz gestellten Videobotschaften kann man sehen und spüren, wie viel Spaß er an der Produktion seines zweiten Soloalbum hatte und vor allem, wie viel Energie und Lebensfreude wieder in diesem Menschen stecken. Auch auf dem mittlerweile 12. Studioalbum von Depeche Mode „Sounds of the Universe“ wurden 3 seiner eigenen Songs untergebracht. Doch auf der dazugehörigen „Tour of the Universe“ sollte ein weiterer Schicksalsschlag folgen. Nach dem überaus erfolgreichen Tour-Start in Tel Aviv, musste das Konzert in Athen kurz vor dessen Beginn abgesagt werden. Als Gründe wurde eine Magen-Darm-Erkrankung von Dave genannt. Kurz darauf stellte sich aber heraus, dass er an einem bösartigen Blasentumor litt, der ihm aber erfolgreich in einer Klinik in New Yorck entfernt wurde. Weitere Konzerte mussten verschoben oder teilweise ganz abgesagt werden. Eine kurze Rehabilitation folgte. Auf Anraten seines Arztes musste Dave bis zum 07.06.2009 pausieren. Am 08.06.2009 feierte er seine „Auferstehung“ im Leipziger Zentralstadion, wo die Tour fortgesetzt wurde. Die Massen feierten ihre(n) Helden, der sichtlich erholt und voller Energie und Lebensfreude seine Fans begeisterte und eine geniale Show ablieferte.