Wir stellen vor: Depeche Mode Fanclub „Hopes And Fears“

Lieber Fan, lieber Leser, wir möchten die Gelegenheit nutzen, um an dieser Stelle in einem Rückblick die Ursprünge der Depeche Mode Fankultur in unserer Stadt und unserer Region zu beleuchten. Auf unseren Wunsch hin, hat daher unser Freund und federführendes Mitglied im Karl-Marx-Städter Fanclub „Hopes and Fears“ – Mike Steinbach, die Geschichte rund um den damaligen Fanclub in Worte gefasst und uns zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst und hoffen auf weitere Einblicke in eine sehr aufregende Zeit. Unter dem Beitrag findet ihr den Blog, eine Kontaktadresse sowie die Social Media Kanäle des „HAF DMFC“. Vielen Dank – Euer DMFC Chemnitz 🙂


Genau 10 Jahre nach Bandgründung und genau 20 Jahre vor Gründung des „Depeche Mode Fanclub Chemnitz“, gab es bereits eine recht aktive Fanorganisation in unserer damals für kurze Zeit noch Karl-Marx-Stadt heißenden Metropole.

Unter dem Namen „Hopes And Fears“ vereinigten sich im Winter 1989/1990 zunächst ein paar wenige Fans aus dem nahen Örtchen Mittelbach zu einem kleinen, verschworenen, aber ziemlich fokussierten Depeche Mode Fanclub.

Warum gerade bei uns Depeche Mode Fans der Wunsch nach Organisation so sehr ausgeprägt war, lässt sich nach so langer Zeit leider nicht mehr genau nachvollziehen. Sicher gab es auch von anderen Bands in der damaligen Noch-DDR einige Interessenverbindungen, aber das wirklich jedes Dorf über mindestens zwei Depeche Mode Fanclubs verfügte, ist schon eine echte Besonderheit.

Nachdem wir uns also beim damals bekanntesten Fanclub der Stadt eine minderschwere Abfuhr zur Mitgliedschaft eingehandelt hatten, beschlossen wir einfach, das Heft selbst in die Hand zu nehmen. So kam es in einer kalten Februarnacht anno 1990 zur mehr oder weniger offiziellen Gründung von „Hopes And Fears“.

Was genau für unsere Namenswahl ausschlaggebend war, lässt sich leider nicht mehr rekonstruieren, aber wir waren uns einig, dass wir uns weder nach Songtiteln, Plattentiteln oder Adressen benennen wollten. Möglicherweise war aber auch die ganze Songzeile aus „It Doesn’t Matter Two“ für uns beeindruckend, brachte sie doch unseren Wunsch nach Verbindung, Kommunikation und Emotion in der Zeile „Telling hopes and fears to one another“ zum Ausdruck. Wir machten daraus dann unser Fanclubmotto und auch unser erstes Briefpapier: „FC Hopes And Fears – Telling To One Another“.

Innerhalb relativ kurzer Zeit gelang es uns, auf über 35 Mitglieder anzuwachsen. In den wenigen Jahren, in denen der Fanclub aktiv war, konnten wir Mitglieder der Fanclubs „Romantics“ und „16 Candles“ aus Limbach-Oberfrohna, der „Bricks Of Shame“ aus Flöha, ein paar Mitglieder der „Happy Souls“ aus Mittelbach, und ein paar Übriggebliebene der großen „NyuMoud“ unter einem Dach vereinen, und damit vor allem auch das Depeche-Mode-süchtige Umland von Chemnitz mit abdecken. Wenn wir damals in unserer Stammdiskothek „Pasardshik“ eintrafen, bildete die Ordnungsgruppe extra für uns eine Schneise in der wartenden Menschentraube vorm Eingang, eine Art Spalier. Anscheinend waren wir wohl schon ziemlich cool … (Zwinkersmiley)

Ziel der Fanclubgründung war der Wunsch nach Informationen über die Band und natürlich Musik. Jeder kannte irgendwie jemand der wieder einen neuen Mix auf Kassette hatte, denn es galt, für die Nachwelt sicher auf der eigenen Kassette zu konservieren, und dabei noch den neuesten Klatsch und Tratsch zur Band aus der Bravo auszutauschen. Mit unserem selbst gebastelten Fanzine „Fearing Message“ konnten wir der dürstenden Fanschar immerhin solch gehaltvolle Informationen liefern, dass uns später selbst Raubkopien unseres eigenen Magazins angeboten wurden.

In dieser Zeit war es auch üblich, das sich die ganzen Fanclubs DDR- und später bundesweit vernetzten. Es existierten ellenlange Listen von Ansprechpartnern, die regelmäßig mit Infoblättern oder Einladungen zu den damals frisch aufkommenden Depeche Mode Parties beschickt wurden.

Bei diesen Parties waren wir natürlich auch gern Gäste. Besonders oft waren wir damals in Halle/S. im Jugendklubhaus Phillip Müller (später Easy Schorre), aber auch bei den legendären Feten in Zwickau (u.a. zur Premiere der Fandoku „People Are People“), in diversen Locations in Annaberg-Buchholz, oder zur Megaparty im Juli 1990 in der Waldbühne Augustusburg.

Einigen Legendenstatus genießen aber auch die von uns selbst organisierten Depeche Mode Parties im Schlosskeller Freiberg, oder die im „Casino“ in Augustusburg mit rund 400(!) Besuchern.

Die Nachwendezeit brachte uns dann aber nicht bloß Partystimmung. Nachdem jeder so seine Schul- oder Berufsausbildung beendet hatte, trennten sich leider auch die Wege des FC. Einige gingen der Arbeit wegen in die Altbundesländer, mussten zu Bundeswehr oder zum Zivildienst, begannen ein Studium oder fingen gleich mit der Familiengründung an. Dadurch zerbrachen leider auch viele Bande des FC.

Erst mit Verbreitung der Sozialen Medien und etwas zusätzlichen Schwung durch das Glück, in Sascha Langes Buch „Behind The Wall“ mit aufgeführt zu sein, gelang es uns, den Kontakt wieder etwas enger zu knüpfen.

Etliche ehemalige „Hopes And Fears“-Mitglieder haben sich bis heute die innige Liebe zur Band bewahrt. In den Sozialen Medien teilen wir daher immer noch ein paar für uns wichtige Bandinformationen, die eine oder andere Platten- oder Buchbesprechungen, etliche Sammel- und Kaufempfehlungen, sowie punktgenau recherchierte Reise- und Pilgertipps auf den Pfaden Depeche Modes.

Auf unserem Blog dmfc-haf.blogspot.com versteigern wir uns in unregelmäßigen Kommentaren und sehr persönlich-philosophierenden Analysen in und um Geschichte und Gegenwart von Depeche Mode und allem, was damit zusammen hängt. Dem einem oder anderen geselligen Abend sind wir natürlich auch nie abgeneigt. Organisatorische Fanclubarbeit leisten wir leider keine mehr.

Wer uns vielleicht noch kennt, wer zu uns ein paar nähere Informationen haben möchte oder auch eigene Erinnerungen an unser Wirken mit uns teilen will, darf mit uns gern über unsere Social-Media-Profile in Kontakt treten, oder schreibt einfach eine E-Mail an dmfc.hopesandfears@gmail.com

(Mike Steinbach, a.k.a. Sticks)

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